PMDG 737NG für MSFS 2024: Auch Bestandskunden zahlen extra
Über die Zusammenarbeit zwischen Boeing und PMDG im Rahmen des neuen Virtual Airplane Procedures Trainers (VAPT) hat FSNews24 bereits berichtet. Im nun veröffentlichten Interview von Sky Blue Radio auf Youtube vertieft PMDG Gründer und Chefentwickler Robert S. Randazzo diese Informationen und gibt weitere Einblicke in die Hintergründe der Kooperation sowie in die Ziele des Projekts. Dabei beschreibt er, wie die gemeinsame Entwicklung mit Boeing entstanden ist, welche Rolle PMDGs Technologie dabei spielt und wie das System künftig die Pilotenausbildung verändern soll.
Randazzo erzählt, dass er bereits seit 2005 die Vision verfolgt, Piloten die Möglichkeit zu geben, Verfahren und Abläufe in einer stressfreien, kostengünstigen Umgebung üben zu können – sei es zu Hause, im Hotel oder unterwegs. Das System soll den Lernprozess erleichtern, indem es die Grundlagenarbeit, das sogenannte „Knopfdruck- und Schaltertraining“, aus dem teuren Full-Flight-Simulator auslagert. Auf diese Weise könne die kostbare Simulatorzeit gezielter für komplexe Trainingsinhalte wie Entscheidungsfindung und situatives Urteilsvermögen genutzt werden.
PMDG wurde von Boeing und Microsoft eingeladen, an der Entwicklung mitzuwirken, um die bestehende PMDG-Technologie für bestimmte Boeing-Flugzeuge zu integrieren und dadurch die Entwicklungszeit zu verkürzen. Randazzo ist überzeugt, dass das System langfristig die Pilotenausbildung revolutionieren und auf weitere Boeing-Modelle ausgeweitet werden wird.
PMDG 737NG: Für MSFS 2024 komplett überarbeitet
Ein weiteres zentrales Thema des Gesprächs ist die kommende PMDG 737NG für den Microsoft Flight Simulator 2024. Randazzo betont, dass es sich dabei keineswegs um eine einfache Portierung der bisherigen MSFS-2020-Version handelt. Vielmehr sei die neue 737 als Version 4.0 eine nahezu vollständige Neuentwicklung, die auf die technischen Möglichkeiten der neuen Plattform zugeschnitten wurde.
Das Cockpit und die Kabinen wurden vollständig neu modelliert, um die fortschrittliche Beleuchtung und Farbkorrektur des MSFS 2024 optimal zu nutzen. Auch das Soundsystem wurde von Grund auf überarbeitet. Besonders stolz zeigt sich Randazzo über die realistisch klingenden Außengeräusche der Triebwerke beim Vorbeiflug – ein Detail, das für noch mehr Immersion sorgen soll.
Neben technischer Präzision legt PMDG auch Wert auf spielerische Elemente. In der neuen Version finden sich humorvolle „Easter Eggs“ und kleine Überraschungen, etwa herausfallende Kekse beim Ziehen eines Handbuchs. Diese sollen die neue Generation von Simulationsfans ansprechen, die auch aus der Gaming-Welt kommt.
Randazzo bestätigt, dass das gesamte PMDG-Team derzeit an der 737 arbeitet, um den Veröffentlichungsplan einzuhalten. Die 737-800 soll noch vor Jahresende erscheinen, gefolgt von weiteren Varianten der 737-Familie. Käufer der bestehenden MSFS-2020-Version zahlen für die 2024-Variante extra, erhalten beim Umstieg aber einen deutlichen Preisnachlass. Wie hoch der ausfallen wird, verrät Randazzo allerdings noch nicht.
Weitere Projekte: 747 im Fokus, 757-Gerücht dementiert
Neben der 737NG spricht Randazzo auch über zukünftige Projekte. Ein häufiges Gerücht über die Entwicklung einer PMDG 757 weist er entschieden zurück. Stattdessen konzentriert sich das Team derzeit auf die 747-Familie, insbesondere auf die Varianten 747 Classic (100) und 747-400, die sich bereits in einem fortgeschrittenen Entwicklungsstadium befinden. Welche Version zuerst veröffentlicht wird, ist noch offen, doch Randazzo hält einen Start im Sommer 2026 für realistisch.
Darüber hinaus plant PMDG die Entwicklung der 737 MAX und eines weiteren Boeing-Modells, zu dem bereits umfangreiche Ressourcen vorliegen. Um welches Flugzeug es sich dabei handelt, verschweigt Randazzo vorerst. 777X oder 787? Lassen wir uns überraschen…
Das gesamte 55-minütige Interview, das JT von Sky Blue Radio mit PMDG Gründer Robert S. Randazzo führt, hier zum Nachschauen:
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