Aerosoft/ToLiss A340-600: Triebwerksausfall und Notlandung
Auf der diesjährigen FS Conference in Paderborn/Lippstadt wurde erstmals eine Vorabversion des kommenden Airbus A340-600 Pro für den MSFS 2020 und 2024 präsentiert. Dabei wurde das vierstrahlige Großraumflugzeug nicht nur einfach gezeigt, sondern Interessierte konnten selber vier komplexe Szenarien „nachfliegen“.

In einem in dieser Woche veröffentlichten Video demonstrieren Aerosoft Community Manager Rafi und Entwickler Torsten von ToLiss nun anhand dieser Beispiele die tiefgreifende Systemfunktionalität des kommenden A340-600-Add-ons. Das Ziel der Demo ist es, zu zeigen, wie die Flugzeugsysteme auf verschiedene Notfälle reagieren und wie Piloten diese mithilfe der entsprechenden Airbus-Verfahren bewältigen müssen.

Die Szenarien gliedern sich in zwei Anflüge in Quito und zwei Situationen in Frankfurt:
Normaler Anflug in Quito (SEQM)
Dies ist das Szenario für „Anfänger“, das einen normalen RNP-Anflug auf den hoch gelegenen Flughafen Quito (9.000 Fuß) zeigt.
- Die Landung wird manuell durchgeführt.
- Flight Director muss spätestens beim Erreichen der Minimum Descent Altitude (MDA) deaktiviert werden.
Anflug mit gestörter Geschwindigkeitsanzeige (ADR-Fehler)
Dieses Szenario beinhaltete einen schwerwiegenden Systemfehler beim Anflug auf Quito:
- Ein Pitot-Rohr verstopft, was zu widersprüchlichen Geschwindigkeitsanzeigen (Disagree) führt.
- Da der Bordcomputer die korrekte Geschwindigkeit nicht ermitteln kann, werden die verbleibenden Air Data References (ADRs) abgelehnt.
- Das Flugzeug wechselt in den Alternate Law (eingeschränkte Flugsteuerung).
- Der Pilot muss die ADRs manuell abschalten und das Flugzeug nur mit Pitch (Nickwinkel) und Power (Schub) steuern, indem er das Backup Speed Tape (Geschwindigkeitsband, das auf dem Anstellwinkel basiert) verwendet.
Notlandung nach doppeltem Hydraulikausfall in Frankfurt (EDDF)
Dieses Szenario simuliert eine Landung in Frankfurt nach dem Ausfall von zwei der drei Hydrauliksysteme:
- Zuerst fällt die grüne Hydraulik aus, dann die Blaue.
- Wegen des Ausfalls der grünen Hydraulik muss das Fahrwerk über die Schwerkraft-Notausfahreinrichtung (gravity extension) ausgefahren werden, unter Beachtung einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 250 Knoten.
- Die Landung erfolgt mit Flaps 3.
- Gebremst wird über die Alternativbremsen.
4. Triebwerksausfall mit Systemschaden nach V1
Dieses Szenario beginnt mit einem Start in Frankfurt und simuliert einen schweren Systemschaden:
- Kurz nach Erreichen der Abhebegeschwindigkeit V1 fällt Triebwerk 1 mit erheblichem Schaden aus.
- Der Schaden führt zu einem Leck im grünen Hydrauliksystem, das dadurch Flüssigkeit verliert.
- Nach der Bewältigung des Triebwerksausfalls muss der Pilot weitere Folgefehler im Hydraulik- und Zapfluftsystem beheben…
Und jetzt viel Spaß mit dem Video.
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