Lange Zeit galt es als ungeschriebenes Gesetz der Videospielbranche: Der MSFS gehört auf den PC und die Xbox. Doch die Strategie bei Microsoft hat sich gewandelt und so kommen nun auch Sony-Jünger in den Genuss, die Welt fotorealistisch aus der Vogelperspektive zu erkunden. In wenigen Tagen ist es soweit. Da erscheint der Microsoft Flight Simulator 2024 auf der Playstation 5. Microsofts prestigeträchtiges Aushängeschild landet damit auf der Konsole des einstigen Erzrivalen. Der Anflug auf die PS5 ist kurz, aber es gibt einige Turbulenzen im „Kleingedruckten“ zu beachten. Einige der wichtigsten Informationen zu Release, Technik und Einschränkungen zusammengefasst.

Die Qual der Wahl: Editionen und Hangar-Größen im Detail

Microsoft macht es den neuen PlayStation-Piloten nicht leicht und bietet gleich vier verschiedene Abstufungen des Simulators an, die sich massiv in ihrem Umfang unterscheiden. Bereits die Standard Edition ist dabei alles andere als mager ausgestattet: Sie umfasst satte 70 Flugzeuge und 150 handgefertigte Flughäfen. Interessant ist hierbei der Mix, denn enthalten sind 30 komplett neue Modelle, die exklusiv für den 2024er-Teil entwickelt wurden, sowie 40 stark überarbeitete Klassiker aus dem Vorgänger.

Wer tiefer in die Tasche greift, erweitert seinen virtuellen Hangar schrittweise. Die Deluxe Edition stockt auf insgesamt 80 Maschinen und 155 Flughäfen auf. Für viele Simulations-Enthusiasten dürfte jedoch die Premium Deluxe Edition der „Sweetspot“ sein, da sie mit 95 Flugzeugen und 160 detaillierten Flughäfen oft beliebte Airliner und komplexere Maschinen enthält, die in den günstigeren Versionen fehlen.

Die absolute Speerspitze bildet die Aviator Edition. Sie richtet sich an Sammler und Kompletisten und enthält 125 Flugzeuge. Der Clou dieser teuresten Fassung: Sie inkludiert zusätzlich 30 Payware-Flugzeuge, die ursprünglich als Kauf-Add-ons für den MSFS 2020 erschienen sind und bietet damit das umfassendste Paket zum Start.

Hier die Inhalte der Versionen im direkten Vergleich:

Eine genaue Liste der Flugzeuge findet ihr unter Diese Flugzeuge sind dabei und die Airports unter Diese Airports sind dabei.

Zwei unterschiedliche Startfreigaben

Der offizielle Startschuss für alle Hobby-Piloten auf der PlayStation 5 fällt am 8. Dezember 2025. Wer es jedoch kaum erwarten kann, ins Cockpit zu steigen, hat eine Möglichkeit zum „Priority Boarding“: Für Vorbesteller der Deluxe, Premium Deluxe und Aviator Editionen beginnt der Early Access am 3. Dezember pünktlich um 08:00 Uhr morgens unserer Zeit (MEZ). Vorbestellbar sind diese Editionen etwa im Playstation-Store.

Preislich orientiert sich der Titel an den bekannten Preisen der PC- oder Xbox-Versionen: Die Standard-Edition startet bei rund 80 Euro, während die Preise für die besser ausgestatteten Paketen bis auf knapp 220 Euro für die Aviator Edition klettern. Eine physische Disc-Version der Standard Edition wird im Handel angeboten, setzt aber – wie heutzutage üblich – eine permanente Internetverbindung sowie eine digitale Installation voraus. Erhältlich ist diese Disc etwa bei Amazon*

Bonus für Frühbucher

Wer sich vor dem Start für den Kauf entscheidet, erhält unabhängig von der gewählten Edition ein spezielles Flugzeug als Dankeschön: die Northrop T-38A Talon. Dieser elegante Überschall-Jet steht ausschließlich Vorbestellern (siehe oben!) direkt zum Launch am 8.12.2025 zur Verfügung und erweitert den ohnehin schon gigantischen Hangar des Simulators.

Keine Verbindung zur PC- und Xbox-Welt!

Eine der wichtigsten Informationen für Umsteiger oder Piloten mit Freunden auf anderen Plattformen dürfte eine Enttäuschung sein: Es gibt kein Cross-Play. Die PlayStation-5-Version operiert auf völlig separaten Servern. Wer auf der Sony-Konsole fliegt, wird keine Flugzeuge von PC- oder Xbox-Piloten am virtuellen Himmel sehen.

Völlig getrennte Ökosysteme!

Diese Trennung zieht sich auch durch den Marktplatz. Da für das Simmen auf der PS5 kein Microsoft-Account oder Gamertag zwingend erforderlich ist, sind die Ökosysteme komplett voneinander isoliert. Das bedeutet konkret: Wer bereits hunderte Euro in Add-ons auf dem PC oder der Xbox investiert hat, kann diese nicht auf die PlayStation übertragen. Add-ons müssen im PS5-eigenen Marktplatz erneut erworben werden. Dazu kommt, dass zum Start lediglich Erweiterungen aus Microsofts eigenen Zusatz-Inhalten angeboten werden. Add-Ons von Drittherstellern sollen erst später folgen.

DualSense-Immersion und Zukunftsplan VR

Technisch haben die Entwickler von Asobo die Besonderheiten der Sony-Hardware berücksichtigt. Der DualSense-Controller wird intensiv genutzt: Adaptive Trigger sollen den Widerstand beim Beschleunigen simulieren oder unterschiedliche Bodenbeläge beim Rollen spürbar machen. Zudem wird der Funkverkehr der Flugsicherung (ATC) atmosphärisch direkt über den Lautsprecher des Controllers ausgegeben.

Für Simulations-Enthusiasten, die lieber Steuerknüppel statt Gamepad nutzen, wurde zum Start die Unterstützung des Thrustmaster T.Flight Hotas 4 bestätigt. Ein weiteres Highlight lässt allerdings noch auf sich warten: Die Unterstützung für PlayStation VR2, also Sony’s VR-Headset für die PS5, ist zwar offiziell angekündigt und in Arbeit, wird aber erst im Laufe des Jahres 2026 per Update nachgereicht.

Neuer Markt – weitere Zielgruppe

Mit diesem Schritt öffnet sich der Microsoft Flight Simulator 2024 einer riesigen, neuen Zielgruppe. Ob die getrennten Server langfristig die Community spalten oder ob der Zustrom neuer Piloten dem Hobby insgesamt Auftrieb verleiht, wird sich in den kommenden Wochen am virtuellen Himmel zeigen.

Weitere Informationen findet ihr auch unter: Microsoft Flight Simulator 2024 PlayStation 5 FAQ

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