PMDG und MSFS 2024: (Fast) nichts geht…
Der holprige Start des Microsoft Flight Simulators 2024 mit den anhaltenden Serverproblemen hat nicht nur tausende User verärgert, sondern verunsichert offenbar auch zunehmend Drittentwickler, die für die Plattform Add-ons herstellen. Einer der ersten, der sich zur aktuellen Situation zu Wort gemeldet hat, ist Robert S. Randazzo, Gründer und Chefentwickler von PMDG. Bereits in der Vorwoche hatte er – wie berichtet – eingeräumt, dass man nicht in der Lage gewesen sei, die PMDG Produkte in der Developer Alpha, einer Vorabversion des MSFS 2024 – erfolgreich zum Laufen zu bringen. Randazzo war aber noch optimistisch, dass dies gelingen werde. Im jüngsten Posting klingt das ein wenig differenzierter.
Vorbereitung auf den Start von MSFS 2024
PMDG investierte erhebliche Ressourcen, um die Kompatibilität ihrer MSFS 2020-Produkte mit dem neuen MSFS 2024 sicherzustellen. Ziel war es, die 777 bis zum ersten Wochenende nach Veröffentlichung kompatibel zu machen, gefolgt von der 737 und der DC-6. Allerdings sei dieses Vorhaben durch technische Schwierigkeiten bereits in der Developer Alpha behindert worden, so Randazzo:
Die Entwickler, die es geschafft haben, die DevAlpha zum Laufen zu bringen, waren nicht in der Lage, irgendein PMDG-Produkt lange genug zum Laufen zu bringen, damit wir evaluieren konnten, wie wir die Stabilität verbessern können.
Da die DevAlpha nicht stabil lief, setzte PMDG auf die finale Version, um Fortschritte zu erzielen.
Status seit Veröffentlichung des MSFS 2024
Nach der Veröffentlichung des Simulators am Dienstag bleibt die Lage problematisch. Randazzo berichtet von Stabilitätsproblemen und API-Änderungen (API=Application Programming Interface=Progammierschnittstelle), die besonders die 777 betreffen:
Benutzer sollten nicht erwarten, dass die 777 unter dem MSFS 2024 läuft. Wir haben festgestellt, dass im MSFS 2024 Änderungen an einem Teil der Kommunikations-API vorgenommen wurden […] Diese Änderungen […] bedeuten, dass die 777 irgendwann (wenn auch nicht sofort) beginnt, ihre eigene Speicherzuweisung zu beschädigen.
Was unweigerlich zum Absturz der Simulation führt. Also unbrauchbar! Die 737 zeige hier zwar eine geringere Anfälligkeit, weise aber ebenfalls Abstürze auf:
Der 737 […] scheint es besser zu gelingen, […] Irgendwann passiert es aber – was bestenfalls unbefriedigend ist.
Einzig die DC-6 scheint ohne größere Anpassungen lauffähig zu sein:
Die DC-6 […] scheint auf den ersten Blick einwandfrei zu laufen.
Zeitplan und weitere Entwicklung
PMDG hat das ursprüngliche Ziel, kurzfristige Updates zur Kompatibilität bereitzustellen, aufgegeben. Es könnte Wochen dauern, bis Lösungen gefunden werden – falls dies überhaupt möglich sei, so Randazzo:
Zum jetzigen Zeitpunkt ist diese Erwartung nicht realistisch, und wir denken, dass es einige Wochen dauern kann, bis wir in der Lage sind, Updates zu bewerten, zu korrigieren und zu veröffentlichen […], wenn wir überhaupt in der Lage sind, dies zu tun.
Ob die Probleme auf Plattform- oder Produktänderungen basieren, bleibt unklar. Man setze auf Verbesserungen seitens Microsoft, um die eigene Arbeit fortzusetzen.
Neue Produkte und rechtliche Vorsicht
Der geplante Release der 777F für den MSFS 2020 verzögert sich, da PMDG sicherstellen möchte, dass Microsofts Versprechen der Abwärtskompatibilität tatsächlich eingehalten wird:
Das Versprechen, dass MSFS2020-Produkte im MSFS 2024 verwendet werden können, beruht auf Aussagen von Microsoft. Unsere Erfahrungen mit der MSFS 2024 DevAlpha haben diese Vorwärtskompatibilität nicht bewiesen.
Die Entwicklung von nativ auf MSFS 2024 basierenden Produkten, die neue Gameplay-Features integrieren, sei zwar geplant, ein Zeitrahmen könne jedoch nicht genannt werden:
Es ist noch viel zu früh, um einen Zeitplan zu nennen. Derzeit versuchen wir noch, eine ausreichende Plattformstabilität zu erreichen, damit unsere Produkte zumindest normal laufen können.
Abschließende Worte
Randazzo betont, dass PMDG weiterhin daran arbeite, die Kompatibilität der Produkte sicherzustellen, anstatt neue, separate Produkte für den MSFS 2024 zu verkaufen. Es sei jedoch eine komplexe Aufgabe:
Wir sind davon überzeugt, dass dies für Sie und unsere Produktlinien von großem Wert ist, und wir hoffen, dass die Hindernisse sowohl auf der Plattformseite als auch auf unserer eigenen Entwicklungsseite beseitigt werden können.
Man werde weitere Informationen bereitstellen, sobald diese verfügbar sind.
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