
Warum iniBuilds A340 nur im Marktplatz? Mögliche Antworten
Die Ankündigung von iniBuilds im jüngsten Vorschauvideo, seinen Airbus A340-300 für den Microsoft Flight Simulator 2024 zunächst exklusiv über den In-Sim-Marketplace zu vertreiben, hat für Überraschung gesorgt. Viele Simmer hätten das Modell wohl gern sofort direkt im iniBuilds-Store gesehen. Über die Gründe dafür hüllen sich iniBuilds und Microsoft in Schweigen. Doch hinter dieser Entscheidung könnte mehr stecken als reine Marketingstrategie.
Ein spezielles Agreement?
iniBuilds war ein bedeutender „Airbus-Lieferant“ für den Microsoft Flight Simulator 2024, u. a. auch mit dem A330 (-200, -300, -300P2F) als Teil der Standard-Flugzeugpalette. Das bedeutet, dass Microsoft den A330 nicht nur lizenziert, sondern auch den zugrunde liegenden Programmcode dafür erworben haben dürfte. Dieser Code bildet ein hochkomplexes Gerüst: Avionik, Systeme, Flugmodell, Cockpit-Logik – all das steckt in einem A330. Vieles davon ließe sich auch gut und gern auf den A340 übertragen.
Es wäre also durchaus denkbar, dass es zwischen Microsoft und iniBuilds einen „Deal“ gibt. Und diese Vereinbarung könnte so aussehen: Teile des bereits für den A330 entwickelten Codes dürfen für den A340 wiederverwendet werden. Im Gegenzug verpflichtet sich iniBuilds, den A340 zunächst exklusiv im In-Sim-Marketplace anzubieten. Auf diese Weise ließe sich für iniBuilds Entwicklungszeit und Geld sparen, während Microsoft zugleich die Attraktivität seines Marktplatzes stärken würde – ein Arrangement also, von dem beide Seiten profitieren könnten. Ob es tatsächlich so war, bleibt im Dunkeln, da es hierzu bislang keine offiziellen Informationen gibt.
A330 und A340: Parallelen in der Realität – und in der Simulation
Der Vergleich zwischen A330 und A340 macht jedenfalls deutlich, warum die Wiederverwendung von Code sinnvoll gewesen sein könnte. Im echten Leben teilen sich die beiden Muster einen Großteil ihrer Systeme und Cockpit-Architektur. Beide Typen entstanden aus einem gemeinsamen Entwicklungsprogramm:
- Cockpit-Layout: Die Philosophie der „Cross Crew Qualification“ bei Airbus ermöglicht es Piloten, mit minimalem Zusatztraining zwischen A330 und A340 zu wechseln. Die Anzeigen, Schalter und Systeme sind nahezu identisch.
- Avionik: Flight Management und Electronic Flight Instrument System (EFIS) arbeiten auf vergleichbare Weise.
- Rumpfstruktur: Abgesehen von der Vierstrahler- statt Zweistrahler-Konfiguration ist der A340 eng mit dem A330 verwandt – sogar die Flügelwurzel ist identisch, nur die Tragflächen sind verstärkt und erweitert.
Genau diese Nähe könnte auch im Simulator den Entwicklern in die Karten gespielt haben. Der A340 könnte so auf Basis des A330 weiterentwickelt worden sein – natürlich mit den bekannten Ergänzungen wie zusätzlichen Triebwerks- und Treibstoffsystemen, längeren Reichweitenberechnungen, spezifischen Features etc. Zusätzliche Optionen wie die Wahl zwischen klassischen CRT-Monitoren und moderneren Displays werden dem Modell darüber hinaus eine gewisse Exklusivität verleihen.

Marketplace oder warten…
Unterm Strich. Für Simmer heißt das: Wer den Vierstrahler fliegen möchte, wird ihn vorerst nur im Marketplace finden. Oder man wartet länger (wie viele Monate eigentlich?) auf die Veröffentlichung im ini-Store. Am Horizont zeichnet sich aber auch schon eine Alternative an: Aerosoft entwickelt gemeinsam mit ToLiss den längeren A340-600 für den MSFS 2020 und 2024. Aber, ob der noch heuer kommt, ist auch fraglich…

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