Den gibt’s doch gar nicht…

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Es scheint, als gäbe es nicht mehr genug Airport für die Flugsimulation, die umgesetzt gehören. Warum sonst hätte Drzewiecki Design den noch im Bau befindlichen Airport Western Sydney International Airport für den MSFS 2020 und MSFS 2024 umsetzen sollen? Nun ja, die Antwort ist ebenso banal wie einfach: Weil DD das (mithilfe lokaler Helfer) konnte. Es entstand ein fast fertiger virtueller Airport, der auf seine reale Eröffnung wartet, die im „späteren“ 2026 erfolgen soll.

Schauen wir uns an, was bisher bekannt ist:

Realität

Im April 2014 begannen Überlegungen, einen zweiten Airport im Großraum Sydney zu bauen. Wie so oft, war und ist der Grund dafür, dass der Airport von Sydney an der Botany Bay wegen dicht anliegener städischer Bebauung nicht erweitert werden kann und es ab 2014 Befürchtungen gab, der Platz mit seiner Nachtflugbeschränkung von 23 bis 6 Uhr Lokalzeit könne alsbald an seine Kapazitätsgrenze stoßen. Diese Befürchtungen bewahrheiteten sich, denn der Betreiber, die Sydney Airport Corporation, meldet für das Jahr 2024 den Transport von 41.400.000 Passagieren und 444.419 Tonnen Luftfracht mit 295,767 Flugbewegungen. Viel „Luft nach oben“ ist da nicht mehr…

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Schließlich wurde beschlossen, den zweiten Airport, der bereits die IATA- und ICAO-Kennunngen WSI und YSWS erhalten hat, im australischen Bundesstaat New South Wales rund 45 Kilometer westlich von Sydney am östlichen Rand des „Blue Mountain National Park“ zu errichten. Dieser wird ohne Beschränkungen 24 Stunden, sieben Tage in der Woche und an 365 Tagen (24/7/365) im Jahr geöffnet sein.

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Die Bauarbeiten begannen am 24. September 2018. Eröffnet werden soll der Airport zunächst mit einem (Teil-)Terminal mit 90.000 m2 Fläche, 13 mehrfach nutzbarer Parkpositionen mit 14 Jetways, einem Frachtbereich, der Runway 05/23 mit 3.800 mal 60 Metern, 11.500 Parkplätzen und einer Anbindung an die S_Bahn. Im derzeit angedachten Endausbau sollen eine weitere parallele Bahn zur simultanen Nutzung sowie zwei komplette Terminals entstehen.

Western Sydney International Airport wird der erste in Australien sein, der keinen konventionellen Tower erhält, sondern einen „Remote Tower“. Das Kontrollzentrum von AirService Australia entsteht rund 20 Kilometer östlich des Airports, der nach Nancy Bird Walton (* 16. Oktober 1915, † 13. Januar 2009) benannt wurde. Sie war 1930 die jüngste Frau in Australien, die eine Pilot(inn)enlizenz erhielt. Sie kaufte eine de Havilland DH.85 Leopoard Moth, mit der sie Erkundungs- und Versorgungsflüge durchführte. Außerdem führte sie Krankentransportflüge durch, ihr den Spitznamen „Angel of the Outback“ (Engel des Outbacks) einbrachte. Zudem gründete sie die Australian Women Pilots‘ Association und gewann 1936 das Flugrennen Adelaide nach Brisbane, wobei sie die „Ladys Trophy“ erhielt.

Western Sydney International Airport wird Teil der „Western Sydney Aerotropoli“s sein, einem Bereich mit Ansiedlungen von Luftfahrt- und verwandter Unternehmen, entsprechender Ver- und Entsorgungs- sowie Straßen-Infrastruktur und ausreichend Wohnraum für die Mitarbeitenden.

Angebunden an die regionale Verkehrsinfrastruktur wird der Airport per Schnellstraße M12 und einer Bahnlinie der Sydney Metro. Sie erhält einen Tunnelbahnhof am Airport sowie eine Haltestelle südlich davon in der Aerotropolis. Deren Bau ist mit Blick auf aktuelle Luftbilder von Google Earth in vollem Gange und soll ebenfalls 2026 beendet sein. Möglicherweise kommt es zu einer Verzögerung bis 2027. Busse sollen den Airport von den Ortschaften Penrith, Liverpool und Campbelltown aus anfahren.

Informationen

Simulation

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DD hat den Airport Ende Juni 2025 veröffentlicht. Herunterzuladen sind 1,21 GByte, die nach der Installation 3,43 GByte auf dem Speichermedium belegen.

Gezeigt wird der geplante Ausbau im Jahr 2026 mit – teilweise – kompletter Luft- und Landseite auf einem – noch – deutlich sichtbaren Baugrund. Die Züge der Sydney Metro fahren bereits virtuell animiert.

Da über die Ausstattung mit Instrumentenlandystemen und eventuell auch Drehfunkfeueren sowie deren Frequenzen noch nichts bekannt ist und es daher keine Flugnavigationskarten gibt, konnten diese Dinge nicht in das momentane Design aufgenommen werden: DD versprach FS Reviews, nach erkennbaren Baufortschritten und weiteren durch die lokalen Helfer übermittelten Informationen sowie Bildmaterial Updates herauszubringen.

Das, was bisher umgesetzt wurde, ist soweit möglich detailliert, wenig überraschend gut gemacht und beleuchtet. Es kann sich DD-gemäß sehen lassen. Das Terminal wurde gemäß der öffentlich zugänglichen Informationen möbliert, die verglasten Jetways animiert. Leider ist noch kein AI-Verkehr zu sehen.

Fazit

Den gibt’s doch gar nicht… Doch, den gibt’s, nur ist er noch nicht in Betrieb. Insofern eine mutige Entscheidung von DD, einen unfertigen Airport auf den Markt zu bringen. Bleibt zu hoffen, dass die simulierte Baustelle dennoch – vor allem beim australischen Fachpublikum – Interesse und Käufer finden wird!

Bert Groner
Juli 2025
…wer mag, darf gerne: paypal.me/BertGroner

Verfügbarkeiten

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