FSS 727-200F: Komplexer Airliner mit „virtueller Crew“

Die Boeing 727, entwickelt in den 1960er Jahren, ist eines der faszinierendsten Beispiele dafür, wie sich Technologie und Arbeitsweise in der Luftfahrt im Laufe der Jahre verändert haben. Im Microsoft Flight Simulator kann man sich schon bald auf eine Reise in eine Ära begeben, in der Fliegen noch ein deutlich manuelleres Handwerk war und der klassische „Uhrenladen“ im Cockpit dominierte.

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Am 6. August veröffentlicht die FlightSim Studio AG – wie berichtet – die Boeing 727-200F. FSNews24 hat eine Vorabversion erhalten (danke an Marten von FSS!) und konnte einen ersten Blick auf die Frachtversion werfen.

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Hier keine übliche Vorschau, sondern die spannendsten Fakten zur Boeing 727-200F, „garniert” mit Bildern (Work in progress) und den aufregendsten Besonderheiten der Umsetzung im MSFS.

Fracht, Fracht, Fracht

Die Boeing 727-200F ist eine spezielle Frachtversion des bekannten dreistrahligen Verkehrsflugzeugs. Dieses Modell verfügt über eine verstärkte Rumpfstruktur, um schwere Lasten zu tragen, etwa 12 PMC-Paletten.

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Die größte 727-200F Flotte wurde von FedEx betrieben.

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Die 727 ist ideal für verschiedene Frachtaufgaben, auch für den Transport sperriger Güter.

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Eine große Frachttür an der Vorderseite des Hauptdecks erleichtert das Be- und Entladen. Für den MSFS sehr schön umgesetzt (GSX Pro Profil bereits integriert!).

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Trijet-Konfiguration

Die 727 ist das einzige dreistrahlige Verkehrsflugzeug von Boeing. Sie ist mit drei Pratt & Whitney JT8D-9 Triebwerken ausgestattet. Zwei sind am hinteren Rumpf montiert, das mittlere Triebwerk ist im Seitenleitwerk integriert und wird durch eine S-förmige Luftzufuhr versorgt, die über dem Rumpf verläuft. Diese Integration ist ein wesentlicher Bestandteil des aerodynamischen Designs.

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T-Leitwerk

Ein weiteres markantes Merkmal der 727 ist das mächtige T-Leitwerk, bei dem das Höhenleitwerk am oberen Ende des Seitenleitwerks angebracht ist. Diese Anordnung hilft, die Triebwerksabgase vom Höhenleitwerk fernzuhalten und verbessert so die aerodynamische Effizienz.

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Fortschrittliches Flügeldesign

Die Boeing 727 verfügt über ein, für die damalige Zeit fortschrittliches Flügeldesign. Die Tragflächen sind mit Krügerklappen und Vorflügeln ausgestattet, die die Flügelfläche um bis zu 25 Prozent vergrößern und damit die Start- und Landeeigenschaften verbessern.

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Hilfsturbine im Fahrwerkschacht

Die Boeing 727 war eines der ersten Verkehrsflugzeuge, das mit einem eigenen, kleinen Hilfstriebwerk (APU) ausgestattet wurde, das sie am Boden unabhängig von externen Stromquellen macht und die Maschine mit elektrischer Energie und Druckluft versorgt. Ungewöhnlich ist, dass die APU im rechten Hauptfahrwerkschacht untergebracht ist und nicht im Heck, wie bei vielen anderen Flugzeugen. Die Abluft wird durch Lamellen an die obere Innenseite des rechten Flügels geleitet.

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„Rumms-Vermeidung”

Die Boeing 727-200 ist aufgrund mehrerer Faktoren anfälliger für Tail Strikes (Heckaufsetzer). Der Rumpf ist im Vergleich zur 727-100 um etwa sechs Meter länger, was das Risiko erhöht, dass das Heck den Boden berührt. Beim Start kann eine Überrotation auftreten, wenn die Nase des Flugzeugs zu früh oder zu stark angehoben wird. Eine zu starke Rotation während des Abfangens beim Landen kann ebenfalls zu einem Tail Strike führen. Um die Auswirkungen zu minimieren, ist die 727-200 mit einem Hecksporn ausgestattet, der den Aufprall abfedert und Schäden am Flugzeug verringert. Er wird gleichzeitig mit dem Fahrwerk ein- und ausgefahren.

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Drei Mann, ein Ziel

Die Boeing 727 ist eines der letzten Verkehrsflugzeuge, das mit einem Drei-Mann-Cockpit ausgestattet wurde, in dem neben Kapitän und Erstem Offizier auch ein Flugingenieur arbeitet. Das war in den frühen Tagen der Luftfahrt auch notwendig, weil die technischen Systeme der Flugzeuge komplex und weniger automatisiert waren. Der Flugingenieur spielt eine entscheidende Rolle bei der Überwachung und Bedienung dieser Systeme, was die Arbeitsbelastung der Piloten verringert und die Sicherheit erhöht.

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In der FSS Umsetzung wird auch der Arbeitsplatz des Flugingenieurs vollständig simuliert. Über das Bedienfeld an der Seite des Cockpits werden Elektrik, Hydraulik, Treibstoff, Start der APU etc. manuell gesteuert. Dies stellt eine gewisse Herausforderung dar, da man theoretisch die Arbeit aller drei Personen im Cockpit verrichten muss – oft gleichzeitig. Wie umfangreich das Pensum ist, zeigt etwa die Before Start Checklist. Für die Piloten sind da nicht weniger als 37 Punkte angeführt und für den Flugingenieur 25…

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Um es Simmern hier ein wenig leichter zu machen, haben sich die Entwickler etwas Besonderes einfallen lassen.

Arbeitserleichterung durch „virtuelle Crew“

Über den Crew-Manager, das ist ein simuliertes Smartphone, können automatische Arbeitsabläufe (Procedure Flows) der Checkliste ausgelöst werden, die von einer „virtuellen Crew“ ausgeführt werden.

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Darüber hinaus besteht die Möglichkeit einer automatischen Überwachungsfunktion (Automatic Monitoring) einzelner Bereiche, für die der Flugingenieur verantwortlich ist . Er muss ja seine Systeme kontinuierlich überwachen, etwa die Pumpen für die Treibstofftanks, Packs-Temperatur, EPR Limits und etliches mehr. Um Simmern diese Arbeit vollständig abzunehmen, wurde das Automatic Monitoring integriert, dessen Bereiche individuell aktiviert werden können.

Von A nach B

Für die Navigation stehen mehrere Optionen zur Auswahl. Etwa ein zeitgemäßes, individuell codiertes INS (Inertial Navigation System), mit dessen Hilfe Wegpunkte (geografische Koordinaten, bestehend aus Längen- und Breitengraden) abgeflogen werden.

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Oder man nutzt ein wesentlich moderneres GPS-Gerät, wie etwa das Garmin GNS530 oder GTN750, die ebenfalls mit dem Autopiloten gekoppelt werden können.

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Klemmbrett statt EFB

In modernen Flugzeugen wird häufig ein EFB (Electronic Flight Bag), also Tablet, verwendet. Für die 727 empfanden das die Entwickler als zu modern und haben stattdessen ein Klemmbrett integriert.

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Das Clipboard verfügt über umfangreiche Aircraft/Preflight/Takeoff/Flight/Landing/Charts-Seiten für Türfunktionen, Nutzlast-, Treibstoff-, Start-, Lande-Performance- sowie Sinkflugberechnungen und Kartendarstellung (Navigraph).

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Virtuelle Realität

Wer im MSFS mit einer VR-Brille unterwegs ist, darf sich im Cockpit der FSS 727-200F auf ein beeindruckendes Flugerlebnis freuen. Motto: Nicht davor, sondern mitten drin.

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Heute noch aktiv

Obwohl die 727-200 bereits weit über ein halbes Jahrhundert alt ist, sind auch heute noch einige Maschinen in der Luft. Vor allem bei kleineren Frachtgesellschaften wie USA Jet Airlines oder Aerosucre SA.

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Fazit

Die von FSS umgesetzte Boeing 727-200F zeichnet sich durch eine detaillierte Nachbildung eines klassischen Frachters aus. Das Add-on bringt Nutzern die technische Komplexität dieses Flugzeugs näher. Die Integration des Crew-Managers erleichtert die Handhabung der Systeme, die in der echten 727 vorhanden waren und macht das Flugerlebnis zugänglich für Piloten verschiedener Erfahrungsstufen. Bei Release wird auch ein ausführliches Online-Handbuch verfügbar sein.

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Die FSS Boeing 727-200F ist ab dem 6. August zunächst bei Aerosoft erhältlich. Preis 40 Euro. Eine Woche danach soll sie auch in zahlreichen anderen Shops angeboten werden.

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