Aerosoft: A330 erhielt eigenes Portal

21. Juli 2023

Der Airbus A330, den Aerosoft derzeit für den Microsoft Flight Simulator entwickelt, hat seit heute eine eigene „Landing-Page“. Unter A330.aerosoft.com sind verschiedenste Informationen zum Projekt zu finden.

Darunter ein Development Update, das über den aktuellen Entwicklungsstand Auskunft gibt. Hier in voller Länge aus dem Englischen übersetzt:

Das A330-Plattformprojekt ist wirklich umfangreich. Obwohl wir bereits ein gutes A330-Produkt für Prepar3D haben, haben wir uns für die MSFS-Variante neu aufgestellt. Zum Beispiel wurde das 3D-Modell von Grund auf für die Asobo 3D-Engine entwickelt und verschiedene Systeme wurden nicht einfach übernommen, sondern grundlegend verändert, um ein stabiles und reibungsloses Erlebnis zu bieten. Im Moment sind wir dabei, den Funktionsumfang der ersten A330-Plattform-Produktversion zu finalisieren.

Ein kurzer Blick auf die Projekttechnologie: Es finden derzeit einige technische Umstrukturierungen statt. Das bedeutet, dass Serverstrukturen verändert, Arbeitsabläufe optimiert und – wo möglich – Prozesse automatisiert werden, um sie an die langfristige Entwicklung der A330-Plattform anzupassen.

Im Moment ist das Flugzeug in einem Stadium, in dem fast alle geplanten Systeme funktionieren und man das Flugzeug sicher von A nach B bringen kann. Es gibt eine Menge Dinge, die wirklich Spaß machen. Das 3D-Modell sieht toll aus, das EFB ist ein Highlight, und viele Systeme sind sehr umfangreich codiert. Allerdings gibt es auch einige Fälle, die während der Flugerprobung auftreten, die von den Flugzeugsystemen noch nicht korrekt behandelt werden. Das liegt daran, dass kritische Systeme wie das Flight Management System und der Autopilot von Grund auf neu programmiert werden mussten.

Hier sind einige Beispiele, bei denen es noch nicht reibungslos läuft:

  • Das Lateral Tracking des ILS-Anflugs ist unter bestimmten Umständen nicht präzise genug und lässt das Flugzeug neben der Landebahn aufsetzen.
  • Bei bestimmten Wegpunkttypen fängt der Autopilot den folgenden Track nicht korrekt ab, sondern pendelt um den Track herum.
  • Nach dem Importieren eines Flugplans in die MCDU ist ein Leistungsabfall spürbar. Die manuelle Eingabe der gleichen Route verursacht jedoch keine Probleme.

Außerdem arbeiten wir noch an der Geräuschkulisse und der Bedienbarkeit des Cockpits. Parallel dazu arbeiten wir bereits an der Dokumentation. Schließlich soll vom ersten Tag an genügend Lernmaterial zur Verfügung stehen, um dieses komplexe Flugzeug für jeden verständlich zu machen.

Ebenfalls enthalten sind auf der Website Antworten auf die häufigsten Fragen zum Projekt.

Das Portal war von Aerosoft bereits in der Vorwoche angekündigt worden. Gleichzeitig mit der Bekanntgabe, dass das Projekt nach dem Ausscheiden von Produktmanager Mathijs Kok mit einem neuen Leiter und neuen Teammitgliedern besetzt worden sei und der Ansage: “Wir bei Aerosoft sind uns unserer Verantwortung gegenüber unseren Kunden und Mitarbeitern bewusst. Der A330, unser Großprojekt, stand und steht im Mittelpunkt unserer Aktivitäten.” Mehr unter: Aerosoft: A330 erhält eigenes Internet-Portal und Für A330 verantwortlicher Produktmanager verlässt Aerosoft.

Bislang war über den Entwicklungsstand des Aerosoft A330 in einem Thread im hauseigenen Forum informiert worden. 5.100 Beiträge und mehr als 1,6 Millionen Aufrufe zeigen das große Interesse an dem Airliner. Aber auch der Abgang des bisherigen Projektleiters Mathijs Kok ist in den Kommentaren nach wie vor ein Thema. Auf die Frage eines Users, wieso ein Projektmanager mitten in der Entwicklung “abreist”, schreibt Kok (aus dem Englischen übersetzt):

In den 21 Jahren, die ich für Aerosoft gearbeitet habe, gab es keinen Moment, in dem ich nicht mit mindestens fünf Projekten beschäftigt war. Egal, zu welchem Zeitpunkt ich gehen würde, es wäre immer inmitten mehrerer Projekte. Der Grund für mein Ausscheiden ist ziemlich banal. Ich war einfach unzufrieden mit den Entscheidungen und der Art und Weise, wie Aerosoft geführt wurde. Das kommt vor, und es ist kein Drama. Jeder Mitarbeiter wird irgendwann damit konfrontiert. Zufällig bekam ich ein Jobangebot von einem konkurrierenden Unternehmen, das außerordentlich attraktiv war. Es gibt kein böses Blut zwischen mir und Aerosoft, wie mir unterstellt wurde. Nur einen Mitarbeiter, der ein Unternehmen verlässt.”

Bei Aerosoft scheint man nach den Turbulenzen der vergangenen Wochen jedenfalls bestrebt zu sein, das A330-Projekt wieder auf Kurs zu bringen. Ob der ursprüngliche Plan, den Airbus noch in diesem Sommer herauszubringen, zu halten sein wird, ist mehr als fraglich. Das Unternehmen hält sich auch über den Preis noch bedeckt. Auf der FAQ Seite des neuen Portals heißt es dazu lediglich: “Da die Preisgestaltung vom geplanten Funktionsumfang abhängt, der noch nicht final festgelegt ist, können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine genaueren Preisangaben machen.