X-Plane 12: Erhelle die Nacht

5. März 2022

Laminar Research arbeitet seit geraumer Zeit – wie berichtet – an der 12. Ausgabe des X-Plane. Es gehe voran bei der Entwicklung, hat Developer Ben Supnik in seinem jüngsten Entwicklungsupdate verraten und einige der Eckpunkte genannt, die bereits erledigt sind, bzw. an denen noch gearbeitet wird.

Und so sieht diese Tabelle im Moment aus:

Kürzlich abgeschlossenIn ArbeitAls nächstes
Standard-FlottenaktualisierungenGeringe SichtbarkeitVerbesserungen bei Regen
Regen/Schnee auf Start- und LandebahnenWasserPerformance Tuning
Prop-Physik-UpdatesAnti-Aliasing und FSRVR wiederherstellen
3D-HUDNachtbeleuchtungStandard-DSFs verbessern
ATC-ÜberholungAPIs für DrittanbieterFehlerbehebungen
Jahreszeiten
3D-Bäume
User Interface-Aktualisierung
FMOD 2.0
bewegte Luftgastbrücken (Jetways)

Es werde Licht…

Die Beleuchtungs-Engine von X-Plane 12 ist vollständig fotometrisch und läuft in echtem HDR (= High Dynamic Range, einer Technologie, um Farben und Kontraste kräftiger zum Ausdruck zu bringen). Dazu gehören Aktualisierungen zur Nachtbeleuchtung und künstlichen Lichtquellen etwa städtischen Lichtern, Straßenlaternen und vor allem Lichtquellen, die Piloten beeinflussen wie etwa Anflugbefeuerung, Landebahnrandbefeuerung, PAPIs usw. Die Intensität dieser Lichter würden anhand von Datenblättern der FAA (=Federal Aviation Administration = amerikanische Bundesluftfahrtbehörde) kalibriert.

Geringe Sichtbarkeit

Die neue Beleuchtungs-Engine erforderte von den Entwicklern auch einen neuen Ansatz für Flugbedingungen bei geringer Sicht. Tage mit schlechter Sicht im X-Plane 12 sind natürlich dunkler als sonnige Tage, aber auch immer noch heller als Nachtflüge. Bei geringer Sichtbarkeit ginge es, so Ben Supnik, nicht nur darum, den X-Plane gut aussehen zu lassen. Der X-Plane werde als Trainingssimulator verwendet, also müsse sichergestellt werden, dass die Sichtbarkeit genau auf das richtige Maß eingestellt werde, um für Instrumentenanflüge zu trainieren.

Um dieses Problem zu lösen, habe Art Director Alex Unruh einen Monolithen entwickelt.

Dieser Monolith diene als Kalibrierungsziel für die Abstimmung des Simulators – basierend auf einer bestimmten Position auf der Landebahn und den richtigen Sichtbarkeitseinstellungen ist der Monolith gerade noch sichtbar. Der Monolith ist von Start- und Landebahnbefeuerung umgeben, sodass sichergestellt werden könne, dass die Anflug- und Randbefeuerung auch angemessen auf Nebel reagiere.

Wasser, überall Wasser!

Das Wasser des X-Plane 12 ist dreidimensional. Dadurch werden Meereswellen nicht nur realistischer, sondern dieses 3D-Wasser interagiert auch mit dem Flugmodell. Laminar Reseach Gründer Austin Meyer habe während der Alpha-Tests eng mit Wasserflugzeugpiloten zusammengearbeitet, um das Verhalten von Wasserflugzeugen entsprechend einzustellen.

Eine neue Funktion in einem Simulator könne auch neue Fehler verursachen, die behoben werden müssten, so Supnik. Deshalb habe man Drittentwickler eingeladen, den Simulator frühzeitig im Prozess auszuprobieren. Er nennt ein Beispiel: “Als wir die Wasserwellen in 3D erstellten, fingen sie an, durch Orthophoto-Szenerien zu ragen. (Im X-Plane 11 „übermalen“ Orthophotos einfach das 2D-Wasser.) Letzte Woche haben wir die Wassermasken implementiert, damit diese die Orthophoto-Szenerien ausschneiden, um diesen Fehler zu vermeiden.”

Kantenglättung

X-Plane 12 unterstützt echtes Multisample Anti-Aliasing (MSAA). Der dabei verwendete neue MSAA-Codepfad sollte viel effizienter sein. So werde auch AMDs FidelityFX Super Resolution (FSR) implementiert. Mit FSR könne man die Welt schneller rendern und das Ergebnis dann auf 4K skalieren – es sei eine großartige Option für Benutzer, die in 4K fliegen, aber ihre Bildraten hoch halten möchten.

Was kommt als nächstes?

Die nächste Phase nach der “Private Alpha” werde ein völlig uneingeschränktes “Early Access Beta-Programm” sein, so Supnik. Jeder könne dann die X-Plane 12 Beta herunterladen, entweder als Demo oder mit dem Kauf einer X-Plane 12-Lizenz.

Wann es soweit sein sollte, verriet Supnik allerdings nicht…

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