Die großen Probleme, die PMDG-Gründer und Chefentwickler Robert S. Randazzo im Vorjahr als Gründe dafür genannt hat, dass aus der geplanten Veröffentlichung der Boeing 737 für den MSFS Ende 2021 doch nichts wurde, scheinen mittlerweile gelöst zu sein.
In seinem jüngsten Posting im PMDG-Forum hat er einmal mehr über den aktuellen Entwicklungsstand berichtet und da klingt einiges vielversprechend:
“Eine große Veränderung in den letzten Wochen besteht darin, dass die Simulation nun vollständig fliegbar und auf vorhersagbar stabile Weise nutzbar ist. Dies hat es uns ermöglicht, von der Implementierung zur Verfeinerung überzugehen, während wir die Flugeigenschaften des Flugzeugs weiter verbessern und Anpassungen an den Steuergesetzen des automatischen Flugsystems sowohl im normalen als auch im CWS-Modus vornehmen (Anm. CWS = Control Wheel Steering*). Da dies unser erstes Projekt ist, bei dem wir unsere vollständig angepassten Fähigkeiten in die MSFS-Plattform einbringen, war es sehr interessant, wie wir die Flugeigenschaften anpassen. Jede Plattform hat ihre eigenen Stärken und Schwächen, und so passen wir auch die 737-Software an, um die Stärken der MSFS-Plattform zu berücksichtigen und gleichzeitig einige der Schwächen zu umgehen. Wir haben diesen Prozess durchlaufen, als wir unsere Produkte von FSX auf P3D umgestellt haben, aber diese beiden Plattformen waren sich so ähnlich, dass es anfangs keine großen Schwierigkeiten gab.
Dies ist eine Größenordnung komplexer als die Bemühungen von 2015, aber wir sind mit den Ergebnissen sehr zufrieden!“
In dieser Woche habe man sich auf folgende Bereiche konzentriert:
- Verfeinerung des AFDS-Steuerungsmodus (Anm. AFDS = Autopilot Flight Director System**) – auch bekannt als: Wie man seine 737 wie einen Airbus fliegt
- Problemlösung bei einigen Problemen im Zusammenhang mit externen Modelltexturen und der Flugzeugstruktur/Schnittstelle
- Fortsetzung der Arbeit an feinen Details im Cockpit.
- Aufspüren von Compiler-bezogenen Code-Problemen.
- Das endlose Spiel der Fehlersuche in komplexen Systemen.
Das Flugzeug werde jetzt in kompletten Flugphasen geflogen, während man weiterhin nach Problemen suche, die sich im Hintergrund verbergen. Die Systemlogik stehe und die gefundenen Probleme würden nach und nach gelöst. Vom Standpunkt der Simulation aus gesehen sei die Software unglaublich stabil und gutmütig, so dass man dabei sei, Dinge zu finden, die man als Probleme mit der Plattformschnittstelle bezeichnen könne. So werde zum Beispiel sichergestellt, dass verschiedene Tastenkombinationen und systemeigene MSFS-Befehle ordnungsgemäß mit der Software verbunden seien, so dass die Systeme des Flugzeugs angemessen auf die MSFS-Steuerung reagieren. Dies sei ziemlich aufwendig und erfordere eine Reihe kleinerer Änderungen am Code, damit sich die Dinge richtig verhalten.
Mittlerweile stehe ein Datum für den Beginn der Betatestphase fest und man sei zuversichtlich auch bald einen entsprechenden Veröffentlichungstermin fixieren zu können.
Und auch der Schluss des Postings klingt zuversichtlich:
“Insgesamt haben wir endlich ein gutes Gefühl bei den Fortschritten, die wir mit diesem Projekt machen. Das ganze Kit sieht endlich wie ein fertiges Produkt aus und fühlt sich auch so an.“
(* CWS: Control Wheel Steering kann verwendet werden, um die Arbeitslast der Piloten zu verringern. Folgen sie einem manuell geflogenen Verfahren, ohne dafür den Autopiloten zu deaktivieren, schalten sie CWS ein. CWS arbeitet ähnlich wie das von Airbus eingesetzte ‘Fly By Wire’-System. Einige Beispiele aus der Praxis: Wenn Autopilot (AP) und Flight Director (FD) aktiviert sind und im NAV-Mode geflogen wird, kann durch Drücken eines der CWS-Buttons Kurs, Höhe und Geschwindigkeit und somit AP/FD außer Funktion gesetzt und manuell geflogen werden, ohne dass der AP disconnected wird. Im ROLL/HDG oder PITCH-Mode können beide, also FD/AP inkl. TRIM kurzfristig manuell auf neue gewünschte Werte gestellt werden. Etwa bei Erhöhung eines Climb-out von 1.000 ft auf 1.500 ft/min. CWS drücken – manuell Pitch-up – loslassen. FD/AP übernehmen wieder und die Trimmung folgt automatisch nach.)
(** AFDS – Autopilot Flight Director System: Das Mode Control Panel (MCP) und der Flight Management Computer (FMC) steuern das AFDS und das Autothrottle-System für Steig-, Reise- und Sinkflug. Das AFDS besteht aus drei Flugsteuerungsrechnern (FCCs) und dem MCP.)
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